Skip to content

BGH-Urteil zur Haftung des Bankkunden bei Pharming- und Phishing-Angriffen beim Online-Banking liegt im Volltext vor

BGH
Urteil vom 24.04.2012
XI ZR 96/11
BGB § 276 Cc


Die Entscheidung des BGH zur Haftung des Bankkunden bei Pharming- und Phishing-Angriffen beim Online-Banking liegt im Volltext vor. Wir hatten bereits über die Entscheidung berichtet.

Leitsatz des BGH:
Ein Bankkunde, der im Online-Banking Opfer eines Pharming-Angriffs wird, handelt
fahrlässig, wenn er beim Log-In-Vorgang trotz ausdrücklichen Warnhinweises gleichzeitig zehn TAN eingibt.

BGH, Urteil vom 24. April 2012 - XI ZR 96/11 - LG Düsseldorf - AG Düsseldorf

Den Volltext der Entscheidung finden Sie hier:

BGH: Bankkunden können gegenüber der Bank für Schäden durch Pharming oder Phishing beim Online-Banking haften

BGH
Urteil vom 24.04.2012
XI ZR 96/11

Der BGH hat entschieden, dass Bankkunden gegenüber der Bank für Schäden durch Pharming oder Phishing beim Online-Banking haften können. Im vorliegenden Fall war ein Schaden vom 5.000 EURO entstanden, nachdem ein Bankkunde auf einer gefälschten Online-Banking-Seite seine Daten nebst TAN-Nummern eingegeben hatte.

Aus der Pressemitteilung des BGH:

"Der Kläger ist nach dem in seiner Strafanzeige vorgetragenen Sachverhalt Opfer eines Pharming-Angriffs geworden, bei dem der korrekte Aufruf der Website der Bank technisch in den Aufruf einer betrügerischen Seite umgeleitet worden ist. Der betrügerische Dritte hat die so erlangte TAN genutzt, um der Bank unbefugt den Überweisungsauftrag zu erteilen. Der Kläger hat sich gegenüber der Bank durch seine Reaktion auf diesen Pharming-Angriff schadensersatzpflichtig gemacht. Er hat die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht gelassen, indem er beim Log-In-Vorgang, also nicht in Bezug auf einen konkreten Überweisungsvorgang, trotz des ausdrücklichen Warnhinweises der Bank gleichzeitig zehn TAN eingegeben hat. Für die Haftung des Kunden reicht im vorliegenden Fall einfache Fahrlässigkeit aus, weil § 675v Abs. 2 BGB, der eine unbegrenzte Haftung des Kunden bei missbräuchlicher Nutzung eines Zahlungsauthentifizierungsinstruments nur bei Vorsatz und grober Fahrlässigkeit vorsieht, erst am 31. Oktober 2009 in Kraft getreten ist."


Die Pressemitteilung des BGH finden Sie hier: "BGH: Bankkunden können gegenüber der Bank für Schäden durch Pharming oder Phishing beim Online-Banking haften" vollständig lesen